Das Karussell
Dies ist eins der eher
seltenen Bilder, das unmittelbar durch einen Traum inspiriert wurde. Es
war tatsächlich - wie die Surrealisten oft schilderten -dieser
Eindruck von einem Traum kurz nach dem Erwachen.
In diesem Traum hatte ich einen starken visuellen Eindruck, schlicht: ich sah ein Bild! Zwar nicht in jeder Einzelheit, aber doch im wesentlichen Umriss.
Der Traum- das wusste ich beim Aufwachen noch- problematisierte eine Frage und suchte nach deren Lösung. Ein ganz seltsame Frage war das, als heiter und komisch empfand ich sie, auch während des Träumens.
Da war ein Jahrmarkt und dort besah ich mir das Karussell. Es drehte sich, alles war fröhlich, alles voller Menschen, so wie man es eben kennt von Jahrmärkten (Kirmes).
Das Karussell drehte sich, es war voll besetzt mit fröhlichen Karussellfahrern und mein Geist, der all dies beobachtete, fragte sich: wie kann man die Drehung beschleunigen? Denn wenn es die Drehung ist, die den Frohsinn verursacht (das ist ja immerhin der Zweck des Karussells, nämlich sich zu drehen), dann müsste doch der Frohsinn noch wachsen, wenn man diese Drehung noch beschleunigt, das Karussell schneller macht!
Nun, wenn man seinem eigenen Traum eine Frage stellt, kann es durchaus passieren, daß man prompt, wie aus dem Nichts, eine Antwort bekommt.
Die Antwort kam, wiederum, in Form eines Bildes:
Es zog nämlich unvermittelt ein Gewitter auf; weit hinter dem Karussell zuerst. Dann kam es allmählich näher. Ich selbst, falls ich´s noch nicht erwähnt habe, sah mich nicht als physische Person, als ein Jahrmarktsgast unter den anderen Gästen, sondern rein als Beobachter, körperlos, wie ein Geist, der über der Szenerie schwebt und alles im Blick hat, auch weit über den begrenzten Platz hinaus. Eine ideale Beobachtungsposition also, wie auf einem Hochsitz....
So schwoll denn das Gewölk an. Es kam näher, es wurde höher, es türmten sich die Wolkenmassen vertikal nach oben, wurden monströs groß, viel größer als das Land und der Jahrmarkt darunter, und dabei immer dunkler, dunkler, fast schwarz. Blitze zuckten, Donner grollte- dann entwickelte sich eine Windhose, ein Tornado, sich drehende Luft, mit enormer Kraft und Rotationsgeschwindigkeit ( letzteres ist naiv geträumt und entspricht nicht den physikalischen Tatsachen, denn die Drehfrequenz ist bei großer Ausdehnung vermutlich umso kleiner).
Hier war also die schauderhafte Antwort auf eine lustig-naive Frage! Das Karussell kann angeschoben werden, wenn ein Tornado es umfängt!
So wachte ich auf, blieb aber noch liegen, wie angenagelt. Fasziniert von der Eindringlichkeit des visuellen Eindrucks, kaum daß der Tag begonnen hat, schon überwältigt vom eigenen Traum. Und ich erkannte sofort: es ist mehr als nur ein naives, seichtes Traumbild, sondern es hat eine Tiefendimension der Bedeutung. Denn, als ich im Wachzustand über das Bild nachdachte, fiel mir sofort die Diskrepanz zwischen dem auf, was da zusammenkam: das Karussell als Sinnbild des Frohsinns, des Spaßes, der Lebensfreude- und auf der anderen Seite eine Naturgewalt, die Bestehendes zerstört und dem Menschen nicht unmittelbar dienlich ist, sondern Schrecken verbreitet und destruktiv ist.
Genau aus solchen Gegensätzen entsteht doch tatsächlich die größtmögliche Bewegung, gleich wie wir sie bewerten. Ich liebe derlei Gegensätze genau aus diesem Grund: sie markieren die weitestmöglich voneinander entfernten Grenzen der Erfahrungswelt, zwischen denen sich alles abspielt, das Denken, oder die Dinge des wahren Lebens.
Dieses Traumbild nun, was hatte es zu bedeuten? War´s eine Prophetie oder eine Zustandsbeschreibung? Ein: da, siehe, so ist die Welt. oder: darauf steuern wir zu. Oder einfach nur persönliche Ängste? Ich gab mir selbst die Antwort: völlig egal! Das Bild war großartig, die Interpretation ist unwichtig im Vergleich zum Bild selbst. Ich muß es malen! Und zwar in einer Leinwandgröße, die auch einigermaßen meinen Eindruck widerspiegelt. Also recht groß. So groß, wie es meine Staffelei und mein Atelierzimmer eben zulassen.
Ich fing sofort mit den Vorbereitungen an, schnitt die Leinwand zu, zog
sie auf, grundierte sie- das dauerte höchstens einen Tag und
ein oder zwei Tage später begann ich das zu malen, was mir der
Traum diktiert hatte. In diesem Traum hatte ich einen starken visuellen Eindruck, schlicht: ich sah ein Bild! Zwar nicht in jeder Einzelheit, aber doch im wesentlichen Umriss.
Der Traum- das wusste ich beim Aufwachen noch- problematisierte eine Frage und suchte nach deren Lösung. Ein ganz seltsame Frage war das, als heiter und komisch empfand ich sie, auch während des Träumens.
Da war ein Jahrmarkt und dort besah ich mir das Karussell. Es drehte sich, alles war fröhlich, alles voller Menschen, so wie man es eben kennt von Jahrmärkten (Kirmes).
Das Karussell drehte sich, es war voll besetzt mit fröhlichen Karussellfahrern und mein Geist, der all dies beobachtete, fragte sich: wie kann man die Drehung beschleunigen? Denn wenn es die Drehung ist, die den Frohsinn verursacht (das ist ja immerhin der Zweck des Karussells, nämlich sich zu drehen), dann müsste doch der Frohsinn noch wachsen, wenn man diese Drehung noch beschleunigt, das Karussell schneller macht!
Nun, wenn man seinem eigenen Traum eine Frage stellt, kann es durchaus passieren, daß man prompt, wie aus dem Nichts, eine Antwort bekommt.
Die Antwort kam, wiederum, in Form eines Bildes:
Es zog nämlich unvermittelt ein Gewitter auf; weit hinter dem Karussell zuerst. Dann kam es allmählich näher. Ich selbst, falls ich´s noch nicht erwähnt habe, sah mich nicht als physische Person, als ein Jahrmarktsgast unter den anderen Gästen, sondern rein als Beobachter, körperlos, wie ein Geist, der über der Szenerie schwebt und alles im Blick hat, auch weit über den begrenzten Platz hinaus. Eine ideale Beobachtungsposition also, wie auf einem Hochsitz....
So schwoll denn das Gewölk an. Es kam näher, es wurde höher, es türmten sich die Wolkenmassen vertikal nach oben, wurden monströs groß, viel größer als das Land und der Jahrmarkt darunter, und dabei immer dunkler, dunkler, fast schwarz. Blitze zuckten, Donner grollte- dann entwickelte sich eine Windhose, ein Tornado, sich drehende Luft, mit enormer Kraft und Rotationsgeschwindigkeit ( letzteres ist naiv geträumt und entspricht nicht den physikalischen Tatsachen, denn die Drehfrequenz ist bei großer Ausdehnung vermutlich umso kleiner).
Hier war also die schauderhafte Antwort auf eine lustig-naive Frage! Das Karussell kann angeschoben werden, wenn ein Tornado es umfängt!
So wachte ich auf, blieb aber noch liegen, wie angenagelt. Fasziniert von der Eindringlichkeit des visuellen Eindrucks, kaum daß der Tag begonnen hat, schon überwältigt vom eigenen Traum. Und ich erkannte sofort: es ist mehr als nur ein naives, seichtes Traumbild, sondern es hat eine Tiefendimension der Bedeutung. Denn, als ich im Wachzustand über das Bild nachdachte, fiel mir sofort die Diskrepanz zwischen dem auf, was da zusammenkam: das Karussell als Sinnbild des Frohsinns, des Spaßes, der Lebensfreude- und auf der anderen Seite eine Naturgewalt, die Bestehendes zerstört und dem Menschen nicht unmittelbar dienlich ist, sondern Schrecken verbreitet und destruktiv ist.
Genau aus solchen Gegensätzen entsteht doch tatsächlich die größtmögliche Bewegung, gleich wie wir sie bewerten. Ich liebe derlei Gegensätze genau aus diesem Grund: sie markieren die weitestmöglich voneinander entfernten Grenzen der Erfahrungswelt, zwischen denen sich alles abspielt, das Denken, oder die Dinge des wahren Lebens.
Dieses Traumbild nun, was hatte es zu bedeuten? War´s eine Prophetie oder eine Zustandsbeschreibung? Ein: da, siehe, so ist die Welt. oder: darauf steuern wir zu. Oder einfach nur persönliche Ängste? Ich gab mir selbst die Antwort: völlig egal! Das Bild war großartig, die Interpretation ist unwichtig im Vergleich zum Bild selbst. Ich muß es malen! Und zwar in einer Leinwandgröße, die auch einigermaßen meinen Eindruck widerspiegelt. Also recht groß. So groß, wie es meine Staffelei und mein Atelierzimmer eben zulassen.
D.F. , Kaiserslautern, Juli 2018